Philipp Bönig im Gespräch vor dem Bielefeldspiel

Vier Spiele in der Startformation stehen bei Philipp Bönig in der Saisonstatistik und das, obwohl die Zukunft des gebürtigen Bayers beim VfL vor der Saison in den Sternen stand. Mit guten Leistungen, zuletzt beim Tabellenführer Nürnberg, rechtfertigt "Pippo" seine Vertragsverlängerung. Am Sonntag will der 26-Jährige helfen, den ersten Sieg der Saison einzufahren.

Hallo Philipp. Wie groß ist eure Erleichterung nach dem Punktgewinn beim Tabellenführer in Nürnberg?

Eine gewisse Erleichterung ist sicherlich zu verspüren. Endlich steht auf unserem Konto keine Null mehr - das war wirklich eine schreckliches Bild. Aber es war nur ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung und wir wollen jetzt unbedingt gegen Bielefeld am Sonntag nachlegen.  

Es war ein Punkt, den ihr euch redlich erkämpft habt. Was waren die Unterschiede und Verbesserungen zu den bisherigen Saisonspielen?

Wir haben defensiv kompakter gestanden als in den Spielen zuvor und auch die Führung hat uns spielerisch und taktisch in die Karten gespielt. Es ist ein anderes Spiel, wenn du in Führung gehst und nicht einem Rückstand hinterherlaufen musst. Das Traumtor von Polak ist natürlich ärgerlich für uns gewesen, aber so ein Tor kann immer mal reingehen. Man hat aber gesehen, dass uns der Ausgleich nicht umgehauen oder aus dem Konzept gebraucht hat. Wir müssen jetzt unsere Schlüsse aus dem Spiel ziehen, wie wir es nach jedem Spiel machen, und dann können wir auch positiv der Partie gegen Arminia Bielefeld entgegensehen. 

Der 1.FC Nürnberg hat bis zum Schluss großen Druck entwickelt, blieb aber vor dem Strafraum meist stecken. Ein Verdienst der mannschaftlichen Defensivleistung?

Unsere Offensivkräfte haben vorbildlich nach hinten gearbeitet und haben einen großen Verdienst an dem Punktgewinn gegen Nürnberg. Sowohl Fabio als auch Fani haben überragend in der Defensive gearbeitet, man könnte sogar sagen "malocht". Ich bin aber trotzdem fast geneigt zu sagen, dass wir leider nur einen Punkt mitgenommen haben. Ein Dreier wäre auch in Hinblick auf die anderen Ergebnisse besser gewesen. Aber die Bundesliga ist kein Wunschkonzert und wir müssen einfach definitiv gegen Bielefeld gewinnen, sonst war der Punkt vom Wochenende nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. 

Zwischen der Partie in Franken und dem Heimspiel gegen Bielefeld liegen acht Tage. Was werdet ihr in den Trainingseinheiten besonders ansprechen und trainineren?

Wir arbeiten nach wie vor hart an unserer Kompaktheit auf dem Platz und müssen trainieren, schneller von der Defensive auf die Offensive umzuschalten - aber auch umgekehrt den Weg von der Vorwärts- in die Rückwärtsbewegung. Außerdem müssen wir häufiger den Torabschluss suchen und noch mehr auf das gegnerische Tor schießen. Fani hat es am Samstag in Nürnberg richtig gemacht: Er wollte ohne Rücksicht auf Verluste das Tor erzielen. Daran nehmen wir uns jetzt alle ein Beispiel.

Arminia Bielefeld kommt mit dem Selbstvertrauen eines Bayern-Bezwingers ins rewirpowerSTADION. Ein Nachteil für euch? Mit Sicherheit kommt die Arminia mit breiter Brust an die Castroper Straße, das steht fest. Aber wir dürfen ja nicht unterschlagen, dass wir dem Tabellenführer das erste Tor eingeschenkt haben und das wir einen Punkt beim Spitzenreiter geholt haben. Wir sind also auch gestärkt und heiß auf das Spiel am Sonntag. Es wird trotzdem eine schwierige Aufgabe und ein kampfbetontes Spiel. Aber für die Fans im Stadion bestimmt auch eine attraktive Begegnung - hoffentlich mit dem besseren Ausgang für uns.

Hast du das Spiel der Bayern auf der Alm am Samstag in der Nachberichterstattung gesehen? Lag es vielleicht an der Champions League-Belastung des Meisters, dass man gegen die Arminia verloren hat?

Ich habe das Spiel gesehen und ich denke nicht, dass es an der Champions League-Belastung der Bayern gelegen hat. Der Meister hatte viele Chancen, war aber einfach im Abschluss zu schwach. Es war ähnlich wie bei unserem Spiel gegen München ein knappes Spiel, mit dem Unterschied, dass die Bayern gegen uns ihre Chancen genutzt haben. Das Spiel wurde auch durch ein Traumtor von Jonas Kamper entschieden. Durch diesen etwas glücklichen Treffer hatten die Bielefelder am Ende die Nase vorne. Ich finde, das sollte man nicht überbewerten.

Mit den Fans im Rücken wollte ihr am Sonntag sicherlich den ersten Dreier einfahren. Wie wird euch das gelingen?

Es ist wieder eins von diesen wichtigen Spielen gegen Gegner, die auf Augenhöhe sind. Das sind Punkte im rewirpowerSTADION, die definitiv auf unser Konto gehören und so gehen wir diese Partie auch an. Wir haben unsere Lehren aus dem Cottbus-Spiel gezogen und werden nicht noch einmal die gleichen Fehler machen. Mit den Fans im Rücken wollen wir Sonntag den ersten Sieg einfahren und dann zusammen feiern. Und dann relativiert sich auch das Tabellenbild wieder.

Über deine persönliche Situation müssen wir noch kurz sprechen: Du warst vor der Saison schon so gut wie weg aus Bochum, bis der VfL anrief und dir eine Vertragverlängerung angeboten hat. War das ein emotionales Auf und Ab für dich?

Das kann man wohl so sagen. Es ist extrem, was ich in vier Jahren beim VfL Bochum schon alles durchlebt habe. Das passt normalerweise alles kaum in ein komplettes Fußballerleben: Abstieg, Aufstieg, UEFA-Cup, ein Platz auf der Tribüne, Verletzungen, Stammspieler und so weiter. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass wir uns in Bochum sehr wohl fühlen und ich sehr gerne beim VfL spiele. Für mich zählt aber nur der Erfolg der Mannschaft und ich bin froh, dass ich der Mannschaft nun helfen kann, dort unten so schnell wie möglich rauszukommen. Ich glaube, ich bin durch die schwierigen Zeiten ein Stück weit charakterlich gewachsen und für mich darf es ruhig so weiterlaufen, aber nur, wenn es auch mit der Mannschaft bergauf geht.

Vielen Dank für das Gespräch und alles Gute für die anstehende Aufgabe.

 Quelle: VfL Bochum 1848

 

Heute zählt der Konjunktiv nicht mehr, heute sollte die Mannschaft am Besten elf Philipp Bönigs haben.
Mannschaftssport lebt von der Zusammenarbeit, vom Teamgeist und vom Fairplay. Man lernt, Verantwortung für seine Handlungen und die seiner Kameraden zu übernehmen,auf dem Spielfeld und natürlich im normalen Leben.
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