VfL-Versprechen für Europa

Im Herzen Bochums wurde im vergangenen Jahr ein Kunst- und Kulturprojekt gestartet, das sich als Einladung an alle Bürger der Stadt versteht. Bis zum Ende des Jahres 2010 entsteht vor der Christuskirche der „Platz des europäischen Versprechens“. Am Mittwoch, 05. März 2008, gaben unsere Spieler Marcel Maltritz, Philipp Bönig und Joel Epalle ihr Versprechen für Europa ab.

Der „Platz des europäischen Versprechens“ versteht sich als Einladung an die Bürger der Stadt, des Ruhrgebiets und ganz Europas, einen neuen Platz in Bochum zu gestalten. Jeder Teilnehmer gibt Europa ein Versprechen, das frei und unveröffentlicht bleibt, und zeichnet dafür mit seinem Namen. Alle Namen werden anschließend auf Bodenplatten dem neuen Platz eingeschrieben. Leiter des Projekts ist der Künstler Jochen Gerz. Ausgangspunkt seiner Arbeit ist die „Helden-Gedenkhalle“ in der sanierten Turmruine. Neben den Namen von im Ersten Weltkrieg gefallenen Bochumern sind dort die 28 „Feindstaaten“ Deutschlands von damals verewigt. Den Warnungen der deutschen Vergangenheit stellt der „Platz des europäischen Versprechens“ eine dritte Liste gegenüber: die Namen der Lebenden. Ihre Versprechen stehen für eine gemeinsame Zukunft der Menschen in Europa.

Im Foyer der Kirche war es zunächst Gerz, der die Idee hinter dem Projekt skizzierte. „Fußball ist ein Spiel über Grenzen, das verbindet“, sagte er. „Dazu kommt, dass Fußball ein Mannschaftssport ist, in dem der Einzelne nichts ist. Nur in Verbindung zu seinen Nachbarn, seinen Mannschaftskollegen kann er etwas erreichen. Fußball ist ein Spiel, in dem sich alle bewegen und das alle bewegt.“

Einer, der beim VfL viel bewegt, ist Marcel Maltritz. Als stellvertretender Kapitän unserer Mannschaft ist er oft Integrationsarbeiter. „Ich bin als Mitspieler automatisch einer der ersten Ansprechpartner. Man lernt viel von den ausländischen Spielern, zum Beispiel die jeweilige Sprache. Darüber hinaus entwickelt man Verständnis für andere Kulturen. Ich werde weiterhin daran mitarbeiten, dass sich die Spieler bei uns wohlfühlen.“

Auch Philipp Bönig zeigte sich hocherfreut über den Wandel der Zeiten, denn viele seiner Mannschaftskollegen kommen bzw. kamen aus Ländern, die im Ersten Weltkrieg noch zu den „Feindstaaten“ gezählt wurden. „Ich freue mich, dass ich Mitspieler so vieler Nationalitäten habe.“ Als zweifacher Familienvater sieht er seine besondere Aufgabe darin, „die Kinder im Sinne des gemeinsamen europäischen Gedankens zu erziehen.“

Joel Epalle kam als 18-Jähriger nach Europa und fand in Griechenland seine zweite Heimat. „Wenn man wie ich gleich den Kontinent wechselt, möchte man die neue Heimat sinnbildlich umarmen, also möglichst viel auf- und mitnehmen. Dennoch bringt man, ohne es zu wollen, selbst ein Stück Lebensart mit ein und verändert dadurch ein wenig die Gesellschaft.“ Seiner Meinung nach sei das der größte Anspruch an jeden, der irgendwo fremd ist, egal ob in Europa oder anderswo: sowohl positive Einflüsse einzubringen als auch mitzunehmen. Dabei wichtig: „Die Werte der anderen zu akzeptieren und die eigenen nicht zu vergessen!“

Der „Platz des europäischen Versprechens“ entsteht bis 2010 im Auftrag der Stadt Bochum als ein Beitrag zur Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr2010. Die Einweihung findet am 31. Dezember 2010 statt. Unser VfL unterstützt das Projekt nicht nur durch das Engagement seiner Spieler und Mitarbeiter, sondern bittet seine Mitglieder und Fans darum, sich durch Abgabe eines Versprechens aktiv einzubringen. Nähere Informationen erhält man unter www.PeV2010.de.

Quelle: VfL Bochum 1848           05.03.2008

Heute zählt der Konjunktiv nicht mehr, heute sollte die Mannschaft am Besten elf Philipp Bönigs haben.
Mannschaftssport lebt von der Zusammenarbeit, vom Teamgeist und vom Fairplay. Man lernt, Verantwortung für seine Handlungen und die seiner Kameraden zu übernehmen,auf dem Spielfeld und natürlich im normalen Leben.
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