Philipp wurde ausgezeichnet und ist nun Botschafter und Vertreter seiner Region Erding&Freising


PHILIPP BÖNIG
Nicht erst seit der Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland
träumen viele Buben davon, einmal Fußballprofi zu werden.
Philipp Bönig hat sich diesen Traum erfüllt. Schon als Kind
war der gebürtige Erdinger nicht vom Ball zu trennen. Ob im heimischen
Garten, auf der Straße oder am Bolzplatz: „Es gab für mich nur
Fußball, bis die Sonne unterging.“ Das Fußball-ABC erlernte er bei der
Eintracht Freising. Mit 14 Jahren holte ihn der FC Bayern in sein Elite-
Juniorenteam und danach zu den Amateuren. Im Sommer 2001 bestritt
Bönig sein erstes Profi-Spiel beim Zweit-Ligisten MSV Duisburg.
Und schon zwei Jahre später folgte sein Debüt in der Ersten Bundesliga,
als linker Außenverteidiger beim VfL Bochum.
Ganz korrekt ist diese Auflistung nicht. Es fehlt eine Person, die Philipp
Bönigs Leidenschaft für den Ballsport früh geweckt und ihm das
Einmaleins beigebracht hat: sein Vater Anton. „Als er noch selbst aktiv
spielte, hat er mich auf den Platz mitgenommen und war dann bei der
Eintracht Freising mein erster Trainer.“ Die väterliche Talentschmiede
haben auch Philipps Brüder genossen. Sebastian spielt heute bei der
Union Berlin und der kleine Fritzi beim FC Bayern.
Die Begabung mag der blonde Linksfuß vom Papa geerbt haben. Um
die Karriereleiter noch oben zu klettern, musste Bönig aber eine große
Portion Ehrgeiz, Hartnäckigkeit und Leidensfähigkeit aufbringen:
„Man verzichtet auf Vieles: Am Wochenende war ich fast nie zu Hause
oder bin privat ausgegangen. Und je höherklassiger ich spielte, um
so schwieriger wurde es, persönliche Kontakte aufzubauen.“ Diese
„Schinderei“ nahm er trotzdem gern auf sich, hatte er doch das große
Ziel Bundesliga vor Augen. Als dann aus Duisburg das Angebot kam,
musste er nicht lange überlegen: „Ich bin zwar sehr heimatverbunden,
aber die Zeit war reif, meinen eigenen Weg zu gehen.“
An den ersten Einsatz im Zebra-Dress erinnert er sich genauso lebhaft
wie an sein erstes Bundesliga-Spiel bei Bochum: „Glücksgefühle,
Emotionen, Tränen und auch ein wunderbarer Moment für meine
Familie.“ Dass beide Begegnungen verloren gingen, trat für den jungen Mann freilich in den Hintergrund. Zumal es der Spieler mit der
Rückennummer 24 verstand, sich als „No-Name“ im Ruhrpott durchzusetzen.
„Ich war zwar angekommen in der Ersten Liga, aber da oben
wird die Luft immer dünner und der Konkurrenzkampf immer härter.“
Nicht nachzulassen, lautet deshalb die Devise, will man nicht auf der
Ersatzbank landen. Wie geht er mit diesem Anspruch um, ständig
Top-Leistungen abliefern zu müssen? „Ich bin vielleicht nicht der beste
Fußballer“, antwortet er nüchtern, „aber ich kriege den Druck geregelt.
Denn genauso wichtig, wie Talent und Glück, ist es, einen klaren
Kopf zu behalten, auf dem Teppich zu bleiben und ständig hart an sich
zu arbeiten.“
Philipp Bönig weiß, dass Profifußballer oftmals um ihr Gehalt beneidet
werden und räumt das Vorurteil aus, in der Ersten Liga würden
Millionen-Beträge bezahlt. „Leider erhält nicht jeder Spitzensportler
eine Stargage, denn auch die Vereine müssen heute vernünftig kalkulieren“.
Über seinen Verdienst beschwert er sich nicht, gibt aber zu
bedenken, „dass es auch eine Zeit nach meiner Fußball-Karriere geben
wird“. Vorgesorgt hat er jedenfalls und nach der Mittleren Reife
die Ausbildung zum Hörgeräte-Akustiker absolviert. „Ich kann nur
allen jungen Leuten raten, einen Beruf zu erlernen. Auch für mich ist es
wichtig, ein zweites Standbein zu haben.“
Den Wechsel von Oberbayern „tief in den Westen“ der Republik hat der
Sportler überraschend gut gemeistert. „Zuerst sah ich einen Haufen
Türme, einen Haufen Rauch - und dann noch diese Hammersprache“,
erinnert er sich. Heute schätzt er den offenen und ehrlichen
Menschenschlag des Ruhrgebiets, der seinem freimütigen Naturell
entgegenkommt. Und auch die schwierige Zeit, als er mit Freundin
Tanja nur eine Wochenend-Beziehung führen konnte, ist überstanden.
Seine Lebensgefährtin und die gemeinsame Tochter Emily – sein
„Lebensmittelpunkt“ - leben in Bochum.

Dennoch hält sich Bönig auf dem Laufenden über die Neuigkeiten in
Erding. Er informiert sich regelmäßig über das Internet und telefoniert
täglich mit seinen Eltern. Die Heimat vermisst er trotzdem. An erster
Stelle Mutter, Vater und Geschwister, aber auch die Brezeln: „Die
sind nirgends so gut wie daheim.“ Wann immer es der Beruf erlaubt,
setzt sich die junge Familie ins Auto, um Verwandte und Freunde in
Erding zu besuchen. Allerdings steuert Philipp Bönig nicht direkt sein
Elternhaus an, sondern kurvt erst durch die Stadt. Es ist seine Art, die
Vorfreude zu genießen, wieder zu Hause zu sein: „Hier bin ich aufgewachsen,
hier ist alles vertraut, hier ist es schön und lebenswert“,
beschreibt er seine Gefühle.
Bewusst erlebt er durch den zeitlichen und räumlichen Abstand, wie
sich die Region verändert. „Ich empfinde die Entwicklung sehr positiv -
in Erding, in Freising und auch am Flughafen.“ Nach seinem Eindruck
spielt die Region durch ihre wirtschaftliche Stärke für Bayern
eine bedeutende Rolle. Ob er nach seiner Sportkarriere wieder hierher
zurückkehrt, ist noch offen. „Der Wunsch ist jedenfalls da, weil
ich schon ein bisschen Heimweh empfinde.“ Dann könnte sich Bönig
gut vorstellen, seine Erfahrungen an den Nachwuchs weiterzugeben,
etwa als Jugendtrainer. „Mein Leben geht nicht ohne Fußball.“
Diese Aussage gilt nicht nur für die Zukunft. Besucht er die Familie,
stehen Treffen mit Freunden, ein Wellness-Bad in der Therme oder
ein gemütlicher Kino-Abend auf dem Programm. „Ich hole alles nach,
wozu ich sonst nicht komme.“ Und es wird der Ball gekickt. „Wir gehen
zusammen auf den Fußballplatz, die Familie und meine Freunde“, schildert
er. So rau wie zu Philipps Jugendzeit soll es übrigens nicht mehr
zugehen. Damals, so erzählt es sein Bruder Sebastian, sei er „abgewatscht“
worden, wenn er gewonnen habe. Da lacht der große Bruder
und verweist diese Darstellung ins Reich der Legenden.

Philipp Bönig, 1980 in Erding geboren, ist seit
2003 Stammspieler beim VfL Bochum. Seine
sportliche Ausbildung genoss er bei der Eintracht
Freising und dem FC Bayern. Für die Fußballkarriere
musste er nicht nur das Geigenspiel an den Nagel
hängen, sondern auch seine Heimat Erding verlassen.
Berufsbedingt lebt er heute mit Freundin
Tanja und Tochter Emily in Bochum.

Heute zählt der Konjunktiv nicht mehr, heute sollte die Mannschaft am Besten elf Philipp Bönigs haben.
Mannschaftssport lebt von der Zusammenarbeit, vom Teamgeist und vom Fairplay. Man lernt, Verantwortung für seine Handlungen und die seiner Kameraden zu übernehmen,auf dem Spielfeld und natürlich im normalen Leben.
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